Schmetterlinge sind faszinierende Lebewesen. Sie zeigen, wie viel Transformation in einem Leben möglich ist.
Unser Leben in Westeuropa gleicht seit den 1950er Jahren dem eines Schmetterlings.
Anfangs haben wir uns mehr wie Raupen verhalten. Wohlstand wurde geschaffen, das Angebot an Waren und Dienstleistungen stieg stetig. Urlaubsziele breiteten sich von Deutschland über Europa über die ganze Welt aus; Geräte, Maschinen und Roboter, die den Alltag erleichtern, hielten Einzug in Haushalte und unser Leben. Durch Werbung wurden immer neue Bedürfnisse geschaffen, von denen wir meist vorher nicht wussten, dass wir sie hatten. Die Wiederholungen in den Medien suggerierten uns Wünsche und gleichsam deren Erfüllung. Wir konsumierten, was immer wir wollten, glaubten zu brauchen oder erleben zu wollen.
Anfang 2020 wurde unser Raupenstadium beendet. Wir schnürten uns unseren Kokon – teils gewollt, teils staatlich verordnet und wiederum unterstützt durch die Medien. Seither leb(t)en wir mehr oder weniger im Rückzug, in unserer eigenen Welt - durch Lockdown und/ oder Homeoffice einerseits, durch Ängste und Befürchtungen andererseits, doch immer mit Begrenzungen, Einschränkungen oder auch „nur“ Unsicherheiten. Unser freies Leben war um vieles enger geworden – noch einmal mehr seit Anfang 2022 -, wenn auch in einem anderen Kontext als zu Beginn der Pandemie. Wie nutz(t)en wir (all) diese Zeit? Erkannten wir, was uns wirklich wichtig ist, uns erfüllt und berührt? Nie zuvor in der Geschichte hatten wir Menschen so viel Zeit, uns bewusst zu werden, was für uns wirklich wichtig ist in unserem eigenen Leben, wie wir in Gemeinschaft mit Menschen, Tieren, Pflanzen, Mineralien und allem leben wollen auf unserem wunderbaren Planeten Erde.
Sofern uns Lieder aus dem sogenannten „kalten Krieg“ wie „Wozu sind Kriege da?“ (von Udo Lindenberg 1981) und global wegen der Hungerkatastrophe in Äthiopien „We are the world“ (USA for Africa 1985) auch heute noch berühren, sind unsere Herzen offen und auf Empfang.
Ein/e Jede/r von uns ist die Veränderung, die es zurzeit braucht! Wir alle sind aufgerufen, unseren Anteil beizutragen, dass diese Welt friedvoller, liebevoller und herzlicher wird. Ob jung oder alt, wir alle prägen täglich unser Miteinander und damit auch die Zukunft! Es ist an der Zeit, dass wir unseren Kokon verlassen und uns in all unserer Pracht und Schönheit zeigen. Unser „neues“ Wertebewusstsein darf sich auf Miteinander, Respekt und Würde ausrichten. Liebe zu uns selbst, unseren Mitmenschen, allen Lebewesen und unserem wunderschönen Planeten Erde sollte uns zukünftig in unseren Herzen miteinander verbinden!
Von ganzem Herzen wünsche ich lichtvolle, gesegnete Weihnachten und ein liebevolles 2023!